Teil 4: Genuss- und Wohlfühlzeit

Veröffentlichungsdatum08.03.2024Lesedauer4 Minuten
Egger Wochenmarkt

(Genuss-)Einkaufstour mit dem Rad

Ein angenehm warmer, fast schon frühlingshafter Samstagvormittag – perfekt, um den anstehenden Wochenendeinkauf mit dem E-Bike zu erledigen. Noch ein letzter prüfender Blick in meinen Rucksack, ob ich alles eingepackt habe. Einkaufsliste, um wirklich nur das einzukaufen, was ich brauche? Check. Stofftasche fürs Brot? Check. Beutel für Obst und Gemüse? Check. Vorratsdose für Wurst? Check. Milchkanne für Seagen? Check. Geldtasche? Check. Es kann losgehen.

Ich schwinge mich auf den Sattel, frische Luft strömt in meine Lungen und schon ist es wieder da, dieses Gefühl, als könnte ich die ganze Welt einatmen. Der Frühling liegt tatsächlich schon in der Luft, ich genieße den leichten Wind im Gesicht, nehme die ersten Frühlingsboten am Wegrand wahr – Radfahren bedeutet für mich, meine Umwelt mit allen Sinnen erleben zu können. Ein Gefühl, das ich um nichts in der Welt missen möchte.


Als erstes geht’s zur Bäckerei, wo mir der Duft nach frisch gebackenem Brot schon entgegenströmt. Die lästige Parkplatzsuche beim örtlichen Lebensmittelanbieter, die mir beim Einkauf mit dem Auto heute blühen würde, spar ich mir. Stattdessen stelle ich mein Rad direkt vor dem Geschäft ab. Ich habe mir für die nächsten Wochen vorgenommen, bewusst heimische und saisonale Lebensmittel zu kaufen. Zu Mittag soll‘s Gerstenrisotto und zum Nachmittagskaffee einen saftigen Rüblikuchen geben. Dafür brauche ich noch Eier und auch Milchprodukte stehen noch auf meiner Einkaufsliste. Ich schwinge mich wieder aufs Rad, weiter geht’s zu einem der zahlreichen dirEGGt-Hofläden, bei denen die Auswahl von Käse, Joghurt, Topfen, Wurst, Fleisch und Eiern bis zu edlen Bränden reicht. Bei Korle’s Metzg mache ich noch einen Zwischenstopp und nehme ein bisschen Schinken mit. Den lasse ich mir im Geschäft direkt in meine mitgebrachte Vorratsdose abfüllen. Das spart nicht nur Zeit, weil das mühsame Umfüllen zuhause – raus aus der Verpackung, rein in den Behälter – entfällt, auch unnötiger Verpackungsmüll lässt sich so vermeiden.

Inzwischen ist er voll, mein Rucksack. Alles, was dort keinen Platz mehr findet, kommt in meinen Radanhänger, den ich mir gegönnt habe, nachdem unsere Kinder dem Alter entwachsen sind, in dem sie im Kiki mittransportiert wurden. Mittlerweile hat sich im Egger Zentrum ein Stau gebildet und auch diesen lasse ich entspannt hinter mir, radle einfach an den Autos vorbei und spare somit Zeit, die ich lieber in einen kurzen Schwatz mit einer Bekannten, die ich beim Heimradeln treffe, investiere.

 

Fast wäre ich vorbeigerauscht am Mühlinger Sennhus. Dort lasse ich mir noch eine Kanne frischen Seagen einfüllen. Gerade jetzt in der Fastenzeit ist das eine leichte, gut bekömmliche Vorspeise, mit der ich daheim bei meinen Lieben immer gut ankomme.

 

Der Wochenendeinkauf wird wohl auch zukünftig nicht zu meinen Lieblingsaufgaben zählen. Zuhause angekommen habe ich trotzdem das Gefühl, einen Großteil des „Einkaufsstresses“ einfach nur aufgrund der Tatsache, dass ich heimgeradelt und nicht heimgefahren bin, losgeworden zu sein bzw. weggestrampelt zu haben (zugegeben: mein E-Bike lief auf Turbo-Stufe 😉). Beim Auspacken stelle ich fest, dass die Menge an Lebensmitteln, die sich ohne Auto transportieren lässt, beachtlich ist. Es fühlt sich gut an, zu wissen und zu spüren, in mehrerlei Hinsicht richtig gehandelt zu haben: durch bewusste Kaufentscheidungen habe ich nicht nur die regionalen Anbieter unterstützt und meinen persönlichen CO2-Fussabdruck so niedrig wie möglich gehalten. Ganz nebenbei habe ich auch etwas für mein persönliches emotionales und körperliches Wohlbefinden getan. Für mich mehr als genug Gründe, (nicht nur) für Alltagsbesorgungen auch zukünftig das Auto stehen zu lassen und mich auf mein Rad zu schwingen!

 

Übrigens: Wusstet ihr, dass laut WHO zahlreiche Studien zeigen, dass

  • schon 30 Minuten Zufußgehen oder 20 Minuten Radfahren an mehreren Tagen pro Woche das Sterberisiko um mindestens 10% senken kann; 
  • ein aktiver Schul- oder Arbeitsweg mit einem um rund 10% reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem um 30% reduzierten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist; 
  • eine Erhöhung der Bewegung auf das empfohlene Mindestmaß von 150 bis 300 Minuten pro Woche in den EU-Staaten dazu führen würde, dass bis 2050 11,5 Mio. neue Fälle von nichtübertragbaren Krankheiten, darunter 3,8 Mio. Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 3,5 Mio. Fälle von Depressionen, knapp 1 Mio. Fälle von Typ-2-Diabetes und mehr als 400 000 Fälle von verschiedenen Krebsarten, vermieden werden könnten;
  • Radfahren und Zufußgehen wesentlich dazu beitragen, die Luftverschmutzung zu verringern, der innerhalb der Europäischen Region jedes Jahr mehr als eine halbe Million Todesfälle zuzuschreiben sind.

 

Hier geht’s zu den Rezepten.

 

Euer e5-Team