Teil 5: Genuss- und Wohlfühlzeit

Veröffentlichungsdatum15.03.2024Lesedauer2 Minuten
Verkehrsschild

Mobilität mal anders

Als ich an meinem 18. Geburtstag den Führerschein abholen konnte, fühlte es sich so an, als ob ich gleichzeitig ein Stück Freiheit mitbekommen hätte. In der Zwischenzeit hat sich sehr vieles geändert – heute fühle ich mich frei, wenn ich nicht auf das Auto angewiesen bin.

Das Auto ist Fluch und Segen zugleich, ganz besonders im ländlichen Raum. Einerseits stellt es eine Erleichterung in den unzähligen abgelegen Gebieten dar, andererseits bringt es sehr viele negative Folgen mit sich: Das Orts- oder Stadtbild wir enorm durch den motorisierten Verkehr geprägt, Lärm und Abgase wirken sich negativ auf Menschen und Natur aus, viele Menschen und auch Tiere werden jährlich durch Autos verletzt und getötet, und noch vieles mehr.

Leider wurden ganze Städte nach dem Auto ausgerichtet und gebaut, ländliche Ortszentren verloren aufgrund der neuen Mobilität Nahversorger und Möglichkeiten zur sozialen Begegnung. Aber was einst von Menschenhand geschaffen wurde, lässt sich mit Zeit, guten Ideen und vor allem Offenheit auch wieder ändern. Fangen wir doch gemeinsam damit an und lösen uns von der vermeintlichen Auto-Abhängigkeit und von der veralteten Auto-als-Statussymbol-Denkweise.


Deshalb an dieser Stelle ein paar Auto-Fasten-Ideen:

 

  • Ich versuche, nur einmal am Tag das Auto zu benutzen
  • Ich überlege ganz bewusst was ich wann brauche und mache nur einen Großeinkauf in der Woche mit dem Auto
  • Ich laufe zwei Mal pro Woche mit den Kindern in die Schule anstatt sie zu fahren
  • Ich überlege mir, welche Strecken für mich am einfachsten mit dem ÖPNV zu bewältigen sind
  • Ich bilde Fahrgemeinschaften und/oder probiere die neue Vlow-App aus
  • Ich versuche, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen
  • Ich fahre in dieser Woche mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto

 

Um euch das Ganze noch ein bisschen zu erleichtern hier noch ein paar interessante Fakten aus dem lesenswerten Buch „Autokorrektur“ von Katja Diehl:

 

  • Das Fahrzeug ist eigentlich ein Stehzeug: Nur durchschnittlich 45 Minuten am Tag wird es bewegt.
  • Ein Auto braucht aber durchschnittlich eine Fläche von 100 m2 während ein Bus durchschnittlich 20 m2, ein Fahrrad 10 m2, die Eisenbahn 7 m2 und ein:e Fußgänger:in 2 m2 benötigt. Die 100 m2 eines Autos setzen sich zusammen aus mehreren Parkplätzen, die mind. 12 m2 groß sind (mehr als manches Kinderzimmer!) und der Fläche all der Straßen, die es befährt.
  • 50 % der Wege im ländlichen Raum sind unter fünf Kilometer lang und haben damit eine Distanz, die gesunde Menschen durchaus auf dem Rad oder auf dem E-Bike zurücklegen können.
  • Die Straße war vor der Dominanz der Autos ein Ort der echten Gleichberechtigung – auch für Kinder. Straßen sind nahezu unbespielbar geworden. Die Kinder werden zu den ihnen wichtigen Orten bewegt, anstatt dass sie sich zu ihnen bewegen.

 

Wenn wir hin und wieder auf das Auto verzichten, können wir und unsere Mitmenschen nur gewinnen: Weniger Abhängigkeit, dafür mehr Freiheit.

Wir freuen uns über euer Feedback und vielleicht sogar über die eine oder andere Auto-Fasten-Geschichte oder -Idee.

Euer e5-Team